Lagom – 4 gute Gründe, den schwedischen Lebensstil einmal auszuprobierenTeilen

Lagom ist eines dieser schwedischen Worte, für die es keine genaue Übersetzung ins Deutsche gibt. Die Bedeutung von Lagom liegt irgendwo zwischen “genau richtig”, “nicht zu viel und nicht zu wenig” und einem optimalen Zustand von Mittelmaß – der goldenen Mitte. 

Ein Beispiel: 

Wenn eine Speise “Lagom” salzig ist, dann ist sie weder zu viel noch zu wenig gesalzen. Oder wenn die Temperatur des Wassers in der Dusche “lagom” ist, dann ist das Wasser nicht zu heiß und nicht zu kalt – eben genau richtig.

Wenn man lagom nicht nur auf das Abendessen und die morgendliche Dusche bezieht, sondern auf unser Leben im Allgemeinen, bekommt es eine weitreichende Bedeutung, die den schwedischen Lebensstil grundlegend prägt. Dann bedeutet lagom nicht nur die optimale Menge Milch in der Tasse Kaffee, sondern eine Lebensart, die für uns persönlich als auch für die Gesellschaft, in der wir Leben, genau richtig ist. Das klingt zunächst einmal verdächtig nach einer endlosen Liste von Kompromissen, doch lagom kann in Wirklichkeit ein Weg zu mehr Zufriedenheit und Gelassenheit sein. 

Warum genau sollten wir lagom einmal ausprobieren?

1. Ein Trend, der zu unserer Zeit passt

Inmitten von Stress, vielen Stunden vor dem Bildschirm, ständige Erreichbarkeit und einer konstanten Informationsflut, geht das Gefühl von Balance schnell einmal verloren. Lagom lädt uns dazu ein, den Ausgleich zwischen digitaler und analoger Welt wiederherzustellen, zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen Zeit für Familie und Freunde und Zeit für uns selbst.

2. Umwelt und Nachhaltigkeit

Lagom bedeutet auch Balance in Hinsicht auf unseren Umgang mit der Natur und unserem Planeten. Das kann zum Beispiel bedeuten beim Kauf von Produkten auf gute Qualität zu achten und sie zu reparieren anstatt wegzuschmeißen. Oder auch ein angemessener Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten, etwa Maßnahmen um Energie zu sparen und unser Konsumverhalten auf Nachhaltigkeit zu prüfen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch unseren Geldbeutel.

3. Mehr Raum, sowohl in der Wohnung als auch im Kopf

Lagom lädt uns auch dazu ein, nicht mehr besitzen, als wir tatsächlich benötigen und damit unseren Wohnraum zu entrümpeln. Das bedeutet mehr Raum zum Atmen zu haben und zufriedener im eigenen Heim zu sein, wenn wir was wir besitzen wirklich wertschätzen und es uns glücklich macht. Damit Hand in Hand kommt ein Gefühl von Freiheit und Gelassenheit: wir haben die Gelegenheit, uns von unnötigen Lasten zu befreien.

4. Gesundheit und Lebensmittel

Lagom lädt uns ein, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten, ohne uns unsere geliebten Leckereien zu verbieten. Im Gegenteil: lagom zu essen bedeutet zu genießen, und es darf auch gerne die Sahnetorte sein – aber eben in Maßen.


Selbstverständlich umfasst lagom noch viel mehr, als diese fünf Aspekte. Doch sind sie ein guter Ausgangspunkt, um dem schwedischen Rezept für einen Lebensstil mit Balance und Zufriedenheit ein Stückchen näher zu kommen. 

Wir finden, dass Lagom eine Inspirationsquelle darstellt, von der wir uns gerne etwas für unseren eigenen Alltag abschauen. Deshalb möchten wir euch gerne Lagom in einer Serie von Artikeln ein wenig näher bringen und hoffen, dass ihr genauso begeistert sein werdet, wie wir. 

Schaut hier auf unserem Schweden-Blog vorbei um neue Einträge zum Thema Lagom zu lesen und geht doch einmal auf Entdeckungsreise in eurer Lieblingsbuchhandlung – Lagom hat längst die Bücherregale erobert und eine Reihe von Guides und Handbüchern zum Thema sind bereits erschienen. Am allerbesten: eine Reise nach Schweden, um Lagom aus erster Hand zu erleben.

Bis bald und vi ses,

Klara 


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