Mit Lagom in Bewegung – wie wird man lagom aktiv?Teilen

Bewusst leben mit gesundem Mittelmaß – auch wenn in den meisten unserer Hinterköpfe dieses Motto als durchaus logisch und erstrebenswert abgespeichert ist, so ist es doch leichter gesagt als umgesetzt. Wer kennt nicht die berühmt-berüchtigte Kekspackung, die man doch eigentlich gar nicht hatte kaufen wollen und die man besser so schnell wie möglich leert, damit man, die zuckerige Sünde erfolgreich entfernt, danach endlich beginnen kann, ganz sicher nie wieder etwas Süßes zu konsumieren. Oder man entschließt sich endlich anzufangen Sport zu treiben und meldet sich direkt für den Halbmarathon an. 

Mit einer etwas skandinavischeren Herangehensweise, ganz im Sinne Lagoms, würden wir wohl die Kekspackung als solche akzeptieren und gelegentlich mit Genuss einen Happen zu uns nehmen. Ohne Gewissensbisse nicht zu viel verspeisen, uns aber auch nicht das Naschen gänzlich verbieten. Genauso der Sport. Vielleicht müssen wir nicht im Fitnessstudio schwitzen damit wir bewegungstechnisch etwas in Gang kommen. Vielleicht ist motion ein guter Ansatzpunkt. Ganz lagom liegt die Bedeutung von motion irgendwo zwischen schweißtreibendem Sport und dem Abstecher zum Bäcker. Es beschreibt eher Bewegung, die uns guttut, gleichzeitig Spaß bringt, meistens draußen stattfindet und ziemlich lagom ist – mit motion bekommt man vielleicht kein Sixpack, eher einen aktiveren Lebensstil mit roten Backen vom Herbstwind, der einem auf der Fahrradtour mit der Familie um die Nase geweht ist.

Das bringt uns direkt zum friluftsliv, wörtlich dem Freiluftsleben, das in Schweden eine wichtige Rolle spielt und häufig mit motion einhergeht. Meistens wird es gemeinsam mit Familien oder Freunden verbracht, sei es mit Aktivitäten wie Wandern, Fahrrad-, Boots- oder Skitouren, oder auch Picknicken, Zelten, Grillen, Tierbeobachtung oder Beeren- und Pilzesammeln. Schlicht alles, was man draußen an der frischen Luft unternehmen kann. Und das Wetter spielt dabei keine Rolle, denn in Skandinavien gilt: es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.

Die Kampagne Svenskt Friluftsliv möchte auf die Bedeutung der Zeit an der frischen Luft aufmerksam machen und inspirieren. So stellt sie beispielsweise auf YouTube Schweden vor, die beschreiben, was friluftsliv für sie persönlich bedeutet – und muss nicht nur die lange Wanderung oder ausgiebige Kajaktour sein, sondern kann auch einfach Zeit verbracht im Garten oder Stadtpark sein. Wer interessiert ist, und vielleicht ein wenig Schwedisch spricht, findet hier einen kleinen Einblick. 

Wir freuen uns schon darauf, das nächste Mal die schwedische Natur mit motion und friluftsliv zu genießen. Für heute muss wohl der Sonntagsspaziergang taugen und wir geben unser Bestes, die skandinavische Wetterregel im Hinterkopf und den Mantel fest zugeknöpft zu behalten.

Einen schönen Sonntag und vi ses,

Klara 

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